Die Geschichte des Burgenbaus
Befestigte Stellung gab es in unserem Gebiet schon zur Hallstattzeit ( ca. 800-
so die wahrscheinliche keltische Siedlung auf dem Areal der Ruine der Zähringer Burg.
Die Kelten kannten befestigte Fliehburgen, da sie jedoch noch keine größeren Mauerwerke
fertigen konnten, bestanden ihre Wallanlagen aus Gräben und Holzpalisaden, die zur
Angriffsseite mit angespitzten Pfählen den Feind abwehren sollten.
Ihnen folgten die Römer mit befestigten Anlagen z.B. in Augst, und Straßburg, hierbei
handelte es sich um gemauerte Festungsanlagen.
Die Römer wurden von den Alemannen abgelöst, gefolgt von Merowingern und Karolingern.
In dieser Zeit verloren die befestigten Städte ihre Bedeutung. Befestigte Anlagen wurden
nur wenige errichtet, gelegentlich wurden römische Befestigungen übernommen und ausgebaut.
Zu dieser Zeit lebte der Kleinadel meist in Mitten seiner Abhängigen in den Dorfgemeinschaften.
Um 900 n. Chr. kam es zu zahlreichen Überfällen und Zerstörungen innerhalb des Reiches
von Westen durch die Normannen und durch die Ungarn von Osten, dies veranlasste die
Städte ihre teilweise noch aus römischer Zeit stammenden Mauern zu erneuern und
zu befestigen.
Schließlich erließ der Reichstag unter König Heinrich I. 926 die sogenannte Burgenordnung.
Die als Grundlage der Errichtung zahlreicher fester Burgen im ganzen Reich angesehen
werden kann.
Das führte auch in unserer Region zu verstärktem Bau von Schutzburgen.
Während des Investiturstreits, des Interregnums und der folgenden Schwächung des
deutschen Königtums, kam es durch die fehlende ordnende Zentralgewalt zu einem
regelrechten Boom im Burgenbau.
Die großen Fürstenhäuser waren bemüht durch die großzügige Vergabe von Lehen, den Kleinadel
in ihr Gefolge zu ziehen, was wiederum den Burgenbau begünstigte.
Nutznießer diese Umstandes waren beispielhaft die Zähringer, die in unserer Gegend zu Macht und
Ansehen kamen und zahlreiche Städte gründeten.
Ihnen folgten die an Einfluss gewinnenden Patrizier und Ministralen, die ebenfalls den Burgenbau
vorantrieben.
Die Blütezeit der Burgen endete im Spätmittelalter mit der Einführung des Schießpulvers und der
damit verbundenen verbesserten Waffentechnik. Die einfachen Burgen konnten den Kanonenkugeln
nicht standhalten und den Ausbau zu wehrhaften Festungen konnten sich nur wenige leisten.
So verlagerte man sich eher vom Kampf auf die Diplomatie.
Viele Adlige zogen zurück in die Dörfer und Städte und bauten sich dort ihre Residenzen, die deutlich
komfortabler waren.
Die Burgen wurden von Vögten oder Meiern bewohnt und verwaltet oder zerfielen.
Häufig wurden unbewohnte Burgen als Steinbruch genutzt und sind so bis auf den letzten Stein
abgetragen worden. Viele Anlagen sind so völlig verschwunden und nur von manchen wissen wir
durch schriftliche Überlieferungen.
Nur wenige Anlagen wurden zu modernen Festungen ausgebaut, beispielsweise Breisach, Hachberg
und Freiburg und überdauerten so bis ins 18. Jahrhundert.
Einige Burgen unserer Region fielen dem Bauernkrieg 1525 zum Opfer, viele wurden im
Dreißigjährigen Krieg zerstört.
Die Streitigkeiten zwischen Frankreich und Vorderösterreich sorgten letztendlich auch für das Ende
der Anlagen in Breisach und Freiburg.