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Das Mittelalter am Oberrhein

 

Im frühen Mittelalter, also etwa vom 8. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende, wurde die

Herrschaft über den Oberrhein vorwiegend von weit entfernt liegenden Gewalten ausgeübt.

 

Dies waren einerseits das Königtum mit den Karolingern und später den Ottonen und

andererseits die großen Abteien wie St. Gallen, Reichenau und Saint Martin in Tours.

 

Zu Beginn des 10. Jahrhunderts erscheint erstmals ein dem Königtum nachrangiges

Herrschergeschlecht in den Überlieferungen, die Herzöge von Schwaben.

 

Diese gründeten das herzogliche Kloster St. Margarethen in Waldkirch, welches durch die

Verleihung königlicher Freiheiten den Stand eines Reichsklosters erlangte.

 

Zu dieser Zeit bestand noch eine enge Verknüpfung zwischen weltlichen Herrschern und

dem Klerus.

 

Etwa um die Jahrtausendwende, also zu Beginn des Hochmittelalters begann ein Zerfall der

Region in Zahlreiche weltliche und kirchliche Besitztümer.

 

Auf kirchlicher Seite erlangte das Bistum Basel zunehmenden Einfluss in der Region, auch

im Breisgau, der damals noch bis an das Rheinknie reichte.

 

Neben dem Bistum Straßburg das weite Teile des Elsass aber auch der Ortenau beherrschte

und dem Bistum Konstanz, welches über den Besitz des Klosters St. Gallen verfügte.

 

Auf der weltlichen Seite traten vor allen die aus dem Herzogtum Schwaben stammenden

Staufer als Herrscher in Erscheinung.

 

Ihnen traten im Breisgau, die über das Grafenamt zu Macht gelangten Zähringer entgegen.

 

Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Investiturstreit und der damit verbundenen

Schwächung des Königtums.

 

Erst unter dem Staufer Friedrich Barbarossa gewann das Reich nochmals größeren Einfluss i

n der Region.

 

1212 wurde das Elsass von den Staufern so geformt, wie es sich heute darstellt, sie gründeten

hier zahlreiche Städte und gaben der Provinz eine zentrale Verwaltung mit Sitz in Hagenau.

 

Anders die Situation im Breisgau, hier etablierten sich ab der Jahrtausendwende zunehmend

die Zähringer und gründeten ihrerseits Städte, mit ihrer Residenz in Freiburg.

 

Alle Gewalten dieser Zeit versuchten durch die Vergabe zahlreicher Lehen, auch an nicht adlige

Ministerialen, ihre Herrschaft zu festigen und ihre Untergebenen an sich zu binden.

 

Mit dem Aussterben der Zähringer am Anfang des 13. Jahrhunderts und des ebenfalls in dieser

Zeit beginnenden Interregnums, gewinnt eine neue Macht Einfluss am Oberrhein,

Rudolph von Habsburg.

 

Ihm folgten weitere Habsburger, wie Herzog Albrecht, die weite Teile der Region in die Provinz

Vorderösterreich verwandelten.

 

Die Expansionspolitik des französischen Zentralstaates weitete sich auf die Region aus und

Frankreich erlangte zeitweise die Macht über Teile des Elsass.

 

Auf der anderen Rheinseite waren neben den Habsburgern zwei weitere Häuser um den Ausbau

ihrer Macht bemüht, die Nachfolger der Zähringer in weiblicher Linie. Im Süden die Markgrafen z

u Sausenburg, mit der Residenz Rötteln, sie bildeten das Markgräfler Land, als Abgrenzung zum

habsburgischen Breisgau und im Norden die Seitenlinie der Markgrafen von Hachberg mit der

Hochburg.

 

Diese Situation hatte Bestand bis zum Übergang in die Neuzeit am Anfang des 16. Jahrhunderts.

Nun setzte die Reformationsbewegung ein und die Stadt Basel mit Umland schloss sich der

Eidgenossenschaft an, ebenso die Stadt Mühlhausen, die dort bis 1798 verblieb.

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